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Nachbesprechung und Link zum Vortrag Andreas Zumach "Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten" - Fr. 17.11.2023

Vortrag Andreas Zumach "Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten" am 17.11.2023

Vortrag Andreas Zumach "Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten" am 17.11.2023

Am 17.11.2023 luden ÖKOPAX, der Buchladen Neuer Weg und der Florakreis zu einem Vortrag von Andreas Zumach zum Thema "Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten ..." ein. Zumach legte im vollbesetzten Buchladen den Fokus auf mögliche Lösungen dieser internationalisierten Kriege und zeigte bei aller Unterschiedlichkeit der Konfliktkonstellationen auch wichtige Parallelen auf.

Akteure und Hintergründe

Als langjähriger UNO-Korrespondent und Buchautor ist Zumach bestens mit den Hintergründen dieser Konflikte betraut. Seine Einblicke in die Handlungslogik der relevanten Akteure machen auch vermeintlich bekannte Zusammenhänge spannend. Etwa kritisierte Zumach die Weigerung des ukrainischen Präsidenten Selensky, direkt mit seinem russischen Gegenüber Putin zu verhandeln. Dies sei zwar emotional nachvollziehbar, aber in der Geschichte von Prozessen zur Kriegsbeendigung sei es noch nicht vorgekommen, dass eine Seite bestimmen konnte, wer auf der anderen Seite verhandelt.

Weiter legt Zumach, aufbauend auf Besuchen und Interviews in Israel eindrucksvoll dar, wie die Ideologie der Siedler eine Zweistaatenlösung effektiv torpediert habe. Wie es angesichts von Kriegsverbrechen, wozu insbesondere Angriffe auf Zivilisten zählen, und der katastrophalen humanitären Lage in Gaza weitergehen könne? 

Prinzipien internationaler Kooperation

Gemein sei beiden Kriegen, dass sie internationale Kooperation wichtiger Mächte auf allen Gebieten erschwert haben. Verbindliche Standards des Völkerrechts seien durch den Westen selektiv angewandt worden. Dies habe insbesondere bei Ländern des globalen Südens dazu geführt, dass auch sie vermehrt entsprechend ihrer jeweiligen nationalen Interessen abstimmen.

Zudem würden beide Kriege auch in Deutschland missbraucht, um die vom Verteidigungsminister so genannte „Kriegstüchtigkeit“ zu fördern - obwohl dies dem Friedensgebot des Grundgesetzes widerspricht. Seit 1945 habe es zwei große, zivilisatorische Fortschritte gegeben: Das Kriegsverbot der UNO-Charta und die allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Diese seien auch bei der Beurteilung und Bearbeitung der aktuellen Konflikte eine adäquate Grundlage, überzeugte Zumach in der anschließenden Diskussion. 

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